Die Firma Unity hat in der letzten Woche die gesamte Gaming-Branche auf den Kopf gestellt, indem sie drückende Gebühren pro Installation für Entwickler angekündigt hat. Diese Entscheidung hat nicht nur kleine und mittelgroße Entwicklerstudios bedroht, sondern auch das Vertrauen der Studios in Unity erschüttert, da die Gebühren trotz bestehender Lizenzvereinbarungen und Nutzungsbedingungen auferlegt wurden.
Halbherzige Entschuldigung und geplante Änderungen
Am Sonntagabend gab das Unternehmen halbherzige Entschuldigungen in sozialen Medien ab und teilte den Entwicklern mit, dass es „Änderungen an der Politik vornehmen wird“, die in „einigen Tagen“ bekannt gegeben werden sollen. Obwohl eine formelle Ankündigung noch aussteht, gibt es bereits Einblicke in das, was sie beinhalten wird, dank durchgesickerter Informationen aus einer internen Sitzung bei Unity, die von Bloomberg veröffentlicht wurde.
Vorgeschlagene Änderungen und Reaktion
Anscheinend erwägen die Führungskräfte von Unity, die Gebühren auf 4% zu begrenzen, auf den Versuch zu verzichten, die Installationsanzahl durch angeblich „proprietäre Technologie“ zu ermitteln (stattdessen wird auf die Meldungen der Benutzer gesetzt) und sich darauf zu einigen, diese Gebühren nicht rückwirkend zu erheben (was wahrscheinlich ohnehin vor Gericht nicht standgehalten hätte).
Die vorgeschlagenen Änderungen werden von vielen Entwicklern als unzureichend angesehen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Es ist möglich, dass nur eine komplette Umkehrung dieser Entscheidung dies bewirken könnte, aber diese ist offensichtlich nicht in Sicht, da Unity-Chef John Riccitiello den Mitarbeitern mitteilte, dass es „keine Version davon gibt, die anders abgelaufen wäre als das, was passiert ist“, da es sich um eine „massiv transformationsreiche Änderung“ ihres Geschäftsmodells handelt.
Reaktion der Spieleentwicklergemeinschaft
Die Entscheidung von Unity hat in der Spieleentwicklergemeinschaft für erhebliche Aufregung gesorgt und wirft Fragen zur Zukunft der Spieleentwicklung auf der Plattform auf. Entwickler und Studios haben bereits angekündigt, ihre Produkte zum 01. Januar 2024 zu löschen, sollte Unity die Gebühren einführen. Andere haben auch über Twitter ihren Unmut kund getan und Stellungnahme bezogen. So wird das Entwicklerstudio Mega Krit ihre Werke in Zukunft mit einer anderen Engine entwickeln und auch bestehende Projekte, welche in Entwicklung sind, migrieren.
👋 @unity pic.twitter.com/mBCfb8li3z
— Mega Crit (@MegaCrit) September 13, 2023
Unity hat das Vertrauen verloren
Gamer, Entwickler und auch ganze Studios haben Statements abgegeben, in dem sie das Vertrauen in den Unity Konzern verloren haben. Auch wenn Unity die Gebühren nicht einführen sollte, so werde man nie darauf vertrauen können, dass dieser Schritt in Zukunft doch ohne Ankündigung durchgeführt wird. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen Unity nun genau durchführen wird, um Entwickler und Nutzer weiterhin an die Engine und den Konzern zu binden.
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